Auszug aus der Haushaltsrede der Fraktionsvorsitzenden vom 16. Dezember 2004 zum Thema "Haus Meer"
"Meerbusch braucht einen Identifikationspunkt für seine Bürger, eine Klammer für alle Ortsteile. Mit dem Gesamtdenkmal Haus Meer haben wir jetzt die einmalige historische Chance, dies zu
erreichen.
Für die FDP kommt nur eine kulturelle, öffentliche Nutzung in Frage. Erste Schritte sind für uns: die Wiederherstellung des Weyhe-Parks und der Remise und deren Nutzung für kulturelle Zwecke.
Eine rein wirtschaftliche Nutzung des Areals widerspricht eklatant der historischen Bedeutung des Geländes.
Wir stellen daher wie in den vergangenen Jahren den Antrag, das Gelände Haus Meer zu kaufen. Nur, wenn die Stadt Eigentümerin ist, können öffentliche Mittel fließen. Und es kann doch wohl
kaum im Interesse der Stadt sein, die kostenträchtigen Teile des Areals zu erwerben und zu erhalten, um Herrn Agne für den Rest des Areals einen hohen Profit zu verschaffen.
Nach Jahren des zähen Ringens ist endlich Konkretes in die Wege geleitet worden. Im Mai wurde der Förderantrag zur Wiederherstellung der kostenträchtigen Teile des Gesamtdenkmals Haus Meer
gestellt und Ende November endlich ein Nutzungs-konzept vorgestellt. Nur zur Erinnerung: schon im August 2002 hatten die Aktionsgemeinschaft ‚Rettet Haus Meer` und der Förderverein einen
Bürgerantrag zum Nutzungskonzept gestellt. Zum ersten Mal spürte man auch bei der Verwaltung Herzblut bei der Präsentation des virtuellen Rundgangs über das Areal.
So richtig was Neues hat die Verwaltung allerdings nicht aus dem Hut gezaubert. Ideen der Initiativen und einzelner Bürger sind aufgegriffen worden, um den Weyhe-Park, den Klosterkeller, das
Teehäuschen, den Eiskeller und die Remise für die Bürger begehbar und immer wieder erlebbar zu machen. Wir sind gespannt auf die schriftlichen Erläuterungen zum virtuellen Rundgang und den
Beschlussvorschlag der Verwaltung. Wird er die Begeisterung widerspiegeln, etwas Einmaliges für Meerbusch zu verwirklichen? Eine besondere Petitesse ist, dass Haus Meer durch die
LEG-Entwicklunggesellschaft wieder in eine Korruptionsaffäre hineingezogen werden könnte.
Schon macht das Wort vom Fluch auf Haus Meer die Runde. Da hilft nur eins, die Stadt kauft das Areal. Und wenn Herr Agne die Absetzung des TOP Haus Meer auf der Sitzung des
Planungsausschusses vom 18. November als ´nur wieder ein Spielen auf Zeit` ansieht, bestätigt das nachdrücklich unsere Einschätzung, dass Herr Agne kein zuverlässiger Partner ist.
Während meiner langjährigen Ratsarbeit erinnere ich mich an keinen Investor, dem soviel Milde und Zuvorkommenheit von der Verwaltung entgegengebracht worden ist und der die Verwaltung
inzwischen in der Öffentlichkeit der Lächerlichkeit preisgibt."
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